Informationen zum H-Kennzeichen Ihres Oldtimers

H-Kennzeichen: Wie Ihr Fahrzeug zum Klassiker wird

Wer sein Fahrzeug als anerkannten Oldtimer auf deutschen Straßen fahren möchte, kann es mit einem H-Kennzeichen zulassen. Dieses besondere Kennzeichen ist ausschließlich für sogenannte historische Fahrzeuge vorgesehen – also Autos, Motorräder oder Nutzfahrzeuge, die eine besondere Bedeutung für die Fahrzeuggeschichte haben. Doch nicht jedes alte Auto wird automatisch zum Klassiker. Es gelten klare Kriterien, die im Rahmen der Begutachtung nach § 23 StVZO geprüft werden.

Das Wichtigste zuerst: Ihr Fahrzeug muss mindestens 30 Jahre alt sein – gerechnet ab dem Datum der Erstzulassung. Darüber hinaus muss das Fahrzeug in einem guten, weitgehend originalen Zustand erhalten sein. Wesentliche Modifikationen, wie Tuningmaßnahmen oder nicht zeitgenössische Umbauten, führen in der Regel zur Ablehnung. Erlaubt sind dagegen restaurierte Fahrzeuge, sofern die Restaurierung fachgerecht und originalgetreu durchgeführt wurde.

Zustand, Originalität und Pflegezustand: Darauf kommt es an

Die technische Abnahme zur Erlangung des H-Kennzeichens erfolgt durch eine Prüforganisation (z. B. TÜV, DEKRA), die ein sogenanntes Oldtimer-Gutachten erstellt. Dabei spielen drei Hauptfaktoren eine entscheidende Rolle:

  • Zustand: Das Fahrzeug muss verkehrstüchtig sein und sich in einem gepflegten, erhaltenswerten Zustand befinden – das bedeutet keine gravierenden Rostschäden, defekten Bauteile oder Sicherheitsmängel.
  • Originalität: Möglichst viele Baugruppen – Motor, Getriebe, Karosserie, Innenraum – sollten dem damaligen Serienstand entsprechen. Zubehörteile dürfen verbaut sein, müssen aber zeitgenössisch korrekt sein (z. B. Radio, Felgen, Lenkrad).
  • Historische Authentizität: Umbauten sind nur dann erlaubt, wenn sie bereits zur damaligen Zeit üblich waren oder dem damaligen Technikstand entsprechen. Fahrzeuge, die über Jahrzehnte hinweg erhalten oder restauriert wurden, haben die besten Chancen.

Die Prüfung endet mit der Ausstellung des Gutachtens, das zusammen mit der Hauptuntersuchung (HU) bei der Zulassungsstelle eingereicht wird.

Die Vorteile des H-Kennzeichens auf einen Blick

Ein H-Kennzeichen bringt nicht nur Prestige, sondern auch ganz konkrete finanzielle und rechtliche Vorteile. Es lohnt sich insbesondere für Fahrzeuge, die regelmäßig bewegt werden und zugleich eine gewisse historische Bedeutung haben.
Ihre Vorteile mit dem H-Kennzeichen:

  • Feste Kfz-Steuer: Für Pkw nur 191 € pro Jahr – unabhängig vom Hubraum oder Emissionsverhalten.
  • Befreiung von Umweltzonen: Fahrzeuge mit H-Kennzeichen dürfen Umweltzonen befahren, auch ohne grüne Plakette.
  • Wertsteigerung: Ein anerkanntes Oldtimer-Gutachten kann den Marktwert erhöhen.
  • Image und Anerkennung: H-Kennzeichen signalisieren Sammlerwert und historischen Erhaltungswillen.
  • Versicherungsvorteile: Viele Versicherer bieten spezielle, günstigere Oldtimer-Tarife.

Das H-Kennzeichen ist der Ritterschlag für Ihr historisches Fahrzeug – es verbindet Liebhaberei mit steuerlicher Entlastung und praktischen Vorteilen im Straßenverkehr. Wer Zeit, Mühe und Liebe in die Pflege eines Klassikers investiert, wird mit Anerkennung und langfristiger Werterhaltung belohnt. Lassen Sie Ihr Fahrzeug zum fahrenden Kulturerbe werden!


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